Gute Texte mit Herz und Verstand

Feb 19, 2019 | Ethische Kommunikation

In diesem Artikel erfährst du:

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Wie du gute Inhalte erstellen kannst

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Was gute Texte ausmacht

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Wie du Schreibblockaden lösen kannst

Kommunikation ist mächtig und kraftvoll, Texte können Menschen einbeziehen oder ausgrenzen. Sie können glücklich, traurig, frustriert, stolz und vieles mehr machen. Egal ob auf der Website, auf Flyern oder bei Social Media Postings: gute Texte helfen euch dabei, eure Botschaft klar und wirkungsvoll an die richtigen Menschen zu transportieren. 

Vorbereitung fürs Schreiben

Bevor es losgeht, ist eine gute Recherche notwendig. Hierdurch möchtet ihr herausfinden, was eure Leser benötigen und was sie glücklich macht:

  • Schaut euch ähnliche Websites an, welche Inhalte werden hier wie kommuniziert?
  • Schaut euch Websiten an, die von eurer Zielgruppe gern besucht werden
  • Falls ihr genügend Zeit habt: Macht Interviews mit Leuten, die in eure Zielgruppe passen
  • Profitieren eure zukünftigen Website-Besucher*innen von einer Version in einfacher Sprache?
  • Sind weitere Sprach-Versionen der Website notwendig?

Ist die Mission klar?

Wenn Blogartikel, Webcopy oder ähnliches geschrieben werden, sollten die Ziele und die Mission klar festgehalten sein – diese sollten immer im Hinterkopf bleiben und in allem mitschwingen. Schreibt daher euer authentisches und inspirierendes Mission Statement auf – es wird euch beim Verfassen von Texten jeglicher Art als Leitfaden helfen:

  • Was macht euch anders?
  • Was macht ihr und warum ist es bedeutungsvoll?
  • Welche Probleme und Herausforderungen löst ihr?
  • Was ist eure Philosophie, was sind eure Werte?
  • Wenn ihr erfolgreich seid, was wird dann in 5-10 Jahren sein?

Der Schreibprozess

Gute Texte sind klar, hilfreich, offen und positiv formuliert. Aus der alltäglichen Kommunikation kann man sehr viele Sachen für das Verfassen von Texten ableiten: man kommuniziert mit Menschen. Man ist nett zu ihnen. Man baut Beziehungen zu ihnen auf. Man ermutigt sie und hilft ihnen, wenn sie Hilfe benötigen. Man überzeugt sie vielleicht, etwas Bestimmtes zu tun. Man versucht, das Richtige zur richtigen Zeit zu sagen. Das alles darf sich auch gerne in den Texten für Website, Flyer und alle weiteren Kommunikationskanäle widerspiegeln.

4 Guidelines für gute Texte

1 | Klar

  • Alles, was du veröffentlichst, sollte einen Sinn haben. Unterstützt es deine Ziele? Passt es zu deiner Mission? Lernen Menschen etwas Neues dadurch?
  • Du kennst dich aus! Hilf deinen Leser*innen dabei, dein Thema zu verstehen.
  • Halte deine Texte so nah am Gesprochenen dran wie möglich. Falls es ein einfacheres Wort gibt: nutze es! (z.B. entdecken > finden, optimieren > verbessern).
  • Sei spezifisch! Stell dir folgende Fragen: was möchten die Leser*innen tun? Was müssen sie wissen? Was fehlt? Was passiert als nächstes? Gibt es das Thema schon woanders? Erzähle deinen Leser*innen, was sie erwarten können und begleite sie durch den Prozess.
  • Sei konsistent: nutze die gleichen Bezeichnungen an allen Stellen.
  • Untersuche jeden einzelnen Satz: Vermeide verworrenen Satzbau, Jargon und unbeendete Gedanken.
  • Regeln sind dafür da, um auch mal gebrochen zu werden: Zahlen funktionieren im Web besser, daher wird die Regel, dass man Zahlen von 1 bis 10 als Wort ausschreibt, gerne gebrochen.
  • Abkürzungen und Kürzel vermeiden.

2 | Knapp und prägnant

  • Sprich über dein Thema in so wenigen Worten wie möglich: Deine Leser*innen haben wenig Zeit – dein Text sollte daher Sinn machen und möglichst schnell zum Punkt kommen.
  • Starte mit dem Leitgedanken: Was sollten die Leser*innen als erstes erfahren?
  • Mache den Text scannbar: ähnliche Themenfelder in Module und Sektionen aufteilen, klare Überschriften und Bullet Points verwenden
  • Einfache Sätze verwenden
  • Sprich zu deinen Leser*innen (anstatt auf sie einzureden): Sag ihnen, was zu tun ist, in einer freundlichen und geradlinigen Art; vermeide, vorwiegend über dich selbst zu sprechen 

3 | Ehrlich

  • Präsentiere die Fakten und bleib dabei deinen Werten treu. Sag die Wahrheit und sei freundlich dabei. Prahle nicht damit, wie toll du bist. Verzichte auf „Fake it till you make it“ (stell dich nicht größer / besser / anders dar, als du bist). Fokussiere dich auf deine Stärken und präsentiere sie aufrichtig.
  • Sei sorgfältig: Rechtschreibfehler vermeiden, eine vertrauenswürdige und verlässliche Quelle sein (am Besten durch Fakten und konkrete Beispiele).
  • Sag die Wahrheit: Vermeide leere Attribute, die überall genutzt werden (zum Beispiel „einzigartig“, „revolutionär“). Sag deinen Leser*innen nicht, wie sie sich fühlen sollen, sondern zeige ihnen lieber, warum das Projekt supertoll und anders ist.

4 | Taktvoll und freundlich

  • Sei inspirierend: stelle dir deine Texte wie eine Konversation vor. Gewinne die Aufmerksamkeit deiner Leser*innen und bring sie auch mal zum Lachen (falls es zu deinem Projekt passt).
  • Sei einschließend: Vorsicht bei Dialekten und Slang – Jargon und Schlagworte solltest du vermeiden beziehungsweise im Kontext deines Projekts prüfen. Die Sprache sollte inklusiv sein und deine Inhalte nach Möglichkeit für alle zugänglich sein. Wir achten bei unserer eigenen Kommunikation unter anderem auch darauf, dass unsere Texte „gegendert“ sind (aus Lesern werden so Leser:innen oder Leser*innen, denn schließlich richtig sich unser Blog nicht nur an das männliche Geschlecht).
  • Sei freundlich: die Leser*innen sollen merken, dass Du aufrichtig an ihnen interessiert bist und ihnen zuhörst. Eine warme, klare Stimme hilft Leser*innen, das zu finden, was sie benötigen.
  • Sei positiv! Vermeide negative Sprache. Manchmal bedeutet dies auch, dass der Satz nicht mehr kurz und knapp ist und auf indirekte Sprache zurückgreifen muss, um abgesoftet zu werden.

4 Gewohnheiten, die dich dauerhaft zu guten Inhalten führen

Sei neugierig und habe Geduld mit dir
Denke lange und intensiv über Sprache und Themen nach, damit du deine Ideen auf die klarste und angenehme Art und Weise rüber bringst.

  1. Behalte im Hinterkopf, dass du für echte Leute schreibst
    Sie haben Bedürfnisse, Gefühle und unter Umständen ein sehr hektisches Leben. Deine Leser*innen verdienen immer deine Aufmerksamkeit und deinen Respekt. Sei gesprächsorientiert und auch ein wenig gefühlsbetont.
  2. Höre gut zu
    Schenke dem Feedback von Freund*innen, Team-Kolleg*innen oder anderen Initiativen Beachtung. Überlege dir, wie deine Leser*innen von dir hören möchten und sprich auf einer sehr menschlichen Ebene mit ihnen (ohne nur über dich, für dich und von dir zu sprechen). Finde einen Stil, der total nach dir klingt und außerdem deiner Leserschaft gefällt.
  3. Fühle dich wohl damit, auf dich aufmerksam zu machen
    Marketing fühlt sich manchmal fies an – und viele Leute machen Marketing auch einfach fies. Aber: es gibt so unendlich viele Webseiten und Projekte da draußen – man sollte daher unbedingt auf sich aufmerksam machen. Erzähle Menschen mit ehrlichen Worten und einer aufrichtigen Begeisterung von deinen Sachen – so fühlst du dich wohl damit und deine Botschaften kommen positiv an.

4 Tipps, um Schreibblockaden zu lösen:

  1. Geduld haben: Schreiben ist ein Prozess.
  2. Nicht festbeißen: Wenn es bei einem Textabschnitt absolut nicht funktioniert, fängst du vielleicht erst bei einer anderen Passage oder einem anderen Text an.
  3. Klaren Kopf behalten (oder wiederherstellen): Spazieren gehen, woanders arbeiten, mit Leuten über das Thema sprechen – es hilft manchmal sehr, die Perspektive zu wechseln.
  4. Andere Texte lesen: Lesen ist die beste Möglichkeit, um besser im Schreiben zu werden.

Verfeinern vorhandener Texte

Wenn du bereits gute Texte in Petto hast, kannst du diese vielleicht noch verfeinern – hierfür noch ein paar Tipps zum Abschluss:

  • Verschiedene Varianten austesten – z.B. verschiedene Arten, um die gleiche Sache auszudrücken.
  • Eigene Texte laut vorlesen: in verschiedenen Umgebungen – Fehler korrigieren – Freund*innen um Feedback bitten.
  • Umgekehrte Gliederung: aus deinem Text die Hauptthemen und Bullet Points rausziehen – so fällt direkt auf, was fehlt oder noch nicht klar wird.

Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg beim Verfassen deiner Texte und Botschaften!

Die Tipps in diesem Artikel sind angelehnt und inspiriert von Nicely Said – Writing for the Web with Style and Purpose, ein schönes Buch, das wir dir sehr ans Herz legen möchten. Das Buch kannst du zum Beispiel im lokalen Einzelhandel oder online im grünen Onlinebuchhandel ecobookstores.de oder bei der Genossenschaft fairmondo.de kaufen (Nimm das, Amazon!). 

 

Das Gute Ruft

Das Gute Ruft

Wir sind eine Kreativagentur für Sozialunternehmen, NGOs und ökologische Projekte – damit Gutes sichtbar wird. Neben unserer Agenturarbeit betreiben wir noch die ethische Marketing Community „Gutes Sichtbar Machen“auf Facebook. 

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